Versorgungsgebiet
Die Ursprünge der Stadtwerke Unna GmbH sind eng mit der Gasversorgung verknüpft, die vor mehr als 160 Jahren aufgenommen wurde. Die Stromversorgung kam erst in im vergangenen Jahrhundert hinzu, gewann spät, aber nachhaltig an Bedeutung für die Entwicklung der Stadt wie des Unternehmens. Am 28. September 1907 wurde das Stromnetz in Betrieb genommen, die ersten Bogenlampen entlang der Bahnhofstraße leuchteten auf. Strom konnte sich in Unna auch nur langsam gegen das vormalige Stadt- bzw. Kokereigas durchsetzen: Im Jahre 1909 wurden nur 55 Lichtanschlüsse und weitere 29 Anschlüsse für Kraftzwecke gezählt.
Ihren Siegeszug trat die Elektrifizierung erst nach dem Zweiten Weltkrieg, namentlich in den 1950er-Jahren an. Zu diesem Zeitpunkt wurde elektrischer Strom im großen Rahmen für die Industrialisierung, aber auch für die privaten Haushalte benötigt. Trotzdem blieb das Konkurrenzverhältnis zwischen Strom und Erdgas lange bestehen – deutlich abzulesen an der Straßenbeleuchtung: Erst 1975 wurden die letzten Gaslaternen im Stadtgebiet abgeschaltet, der elektrische Strom hatte seinen Siegeszug spät, dafür aber nachhaltig beendet.
Erzeugungsanlagen der Stadtwerke Unna
1992 wurde das erste Blockheizkraftwerk Brockhausplatz/Gartenvorstadt in Betrieb genommen, ein Jahr später ging die Windenergieanlage Ostenberg/Billmerich ans Netz. Seit dieser Zeit sind die Stadtwerke Unna beim Thema Klimaschutz Vorreiter in der Region.
1 – Leitwarte
Die Leitwarte in der Unternehmenszentrale Heinrich-Hertz-Straße 2 steuert und überwacht das Unnaer Energienetz.
2 und 3 – Windkraftanlagen
Die drei Windkraftanlagen dienen der emissionsfreien Stromerzeugung. Sie stehen auf dem Ostenberg in Unna-Billmerich. Die drei Anlagen gehören den Stadtwerken Unna, zwei haben wir in den vergangenen beiden Jahren übernommen. Hinzu kommt ein Windpark von privaten Betreibern auf der Stadtgrenze im Osten mit 14 Anlagen.
4 – Blockheizkraftwerk in der Gartenvorstadt
Das Blockheizkraftwerk „Brockhausplatz“ steht in der sogenannten Gartenvorstadt-Süd. Es versorgt den umliegenden, großen und dicht bebauten Wohnhausbereich sowie größere Mehrfamilienhäuser der Siedlungsgesellschaft LEG. Außerdem sind eine Grundschule (Falkschule), ein Altenheim, das Evangelische Krankenhaus und das Medicalcenter an die Wärmeversorgung angeschlossen. Die produzierten Strommengen werden über den Netztrafo in das 10 kV-Netz der Stadtwerke Unna eingespeist. Zwei Motoren werden mit Bioerdgas betrieben. Die restliche benötigte Energie wird über einen weiteren mit Erdgas betriebenen Motor sowie zwei Großheizkessel erzeugt.
5 – BHKW Schwimmsporthalle
Das Blockheizkraftwerk dient der Stromerzeugung und Wärmeversorgung der Schwimmsporthalle. Die erzeugten Strommengen werden direkt in die Niederspannungsverteilung der Schwimmsporthalle eingespeist. Die Überschussmengen an elektrischer Leistung werden über den Netztrafo in das Mittelspannungsnetz (10 kV) der Stadtwerke eingespeist.
6 – BHKW Königsborn
Das Blockheizkraftwerk „Königsborn“ steht in unmittelbarer Nähe zum Heizwerk der Firma RWE. Die im BHKW erzeugte thermische Energie wird als Grundlast in die Fernwärmeversorgung eingespeist. Die Fernwärmeinsel, die die Stadtwerke 2015 übernommen haben, versorgt eine große Siedlung (Berliner Allee). Südlich dieser Wohnbebauung liegt das Schulzentrum Nord, das ebenfalls an das Fernwärmenetz angeschlossen ist. Weitere Großabnehmer sind die Berufskollegs des Kreises Unna. Der erzeugte Strom wird in das 10 kV-Netz der Stadtwerke eingespeist.
7 – BHKW Schlägelstraße
Das Blockheizkraftwerk in Unna-Königsborn an der Schlägelstraße versorgt die Siedlung auf dem ehemaligen Stadtwerke-Gelände. Auf dem Komplex, der auch Strom- und Gasstationen enthält, wurde eine Photovoltaik-Anlage installiert.
8 – BHKW für Bäder und Feuerwehr
Die Stadtwerke haben BHKW u. a. im Feuerwehrservicezentrum des Kreises Unna sowie im Hellwegbad in Lünern und im Hellweg-Bad in Massen installiert. Diese leisten jeweils 19 kW elektrisch und 38 kW thermisch.
9-25 – Photovoltaik-Anlagen
Unna-Königsborn, Unna-Massen, Indupark-Süd und Unna-Zentrum: 17 Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 796 kWp haben die Stadtwerke Unna auf öffentlichen Gebäuden und dem eigenen Umspannwerk installiert.
26 – Windpark Borkum
Am Trianel Windpark Borkum (TWB) sind die Stadtwerke Unna mit 7,2 Megawatt beteiligt. Im vollen Betrieb reicht die Beteiligung der Stadtwerke Unna für eine jährliche Stromproduktion von rund 30 Gigawattstunden – rechnerisch genug, um elf Prozent der Unnaer Haushalte mit Strom zu versorgen.
27 – GuD-Kraftwerk
Mit einer Kraftwerksscheibe von 5 Megawatt sind die Stadtwerke Unna am Gas- und Dampfturbinenkraftwerk der Trianel im nahen Hamm-Uentrop beteiligt. Das Kraftwerk, das im Oktober 2007 in den Voll-Lastbetrieb ging, hat eine Leistung von 850 Megawatt. Im Gegensatz zu den Kohle-Kraftwerken überzeugt das hocheffiziente Gas-Kraftwerk mit einem Wirkungsgrad von 57,5 Prozent. Es läuft aktuell nur bei garantiertem Absatz.